IMBOLC
Die Rückkehr des Lichtes
Das erste Jahreskreisfest in der Zeit um den 1. Februar
Zu Imbolc ist noch Winter, jedoch beginnt ab diesem Jahreskreisfest die Energie des Wachstums und des Lichtes wieder heranzureifen – noch nicht sichtbar, jedoch im Schoß der Erde (Imbolc heißt übersetzt „im Schoß“). Die alte Göttin zeigt sich zu Imbolc als Brigid, die Lichtbringerin. Verborgen für das menschliche Auge vollbringt Mutter Erde im Inneren in ihrem Schoß nun wahre Wunder, Magie. Mutter Erde bereitet sich darauf vor, ein guter Nährboden für die neue Saat zu werden. Pflanzen, Bäume, Blumen, Seen, Flüsse, Berge, ja die ganze Natur beginnt wieder aufzuwachen und sich neu auszurichten auf das neue Jahr.
Die Tage des Jahres werden ab Imbolc wieder deutlich länger. Dies ist nun eine Zeit der Inspiration. Neue Ideen können im Inneren gesät werden, die Ausrichtung des Jahres und Wünsche für das neue Jahr. Was wir denken, das wird Wirklichkeit. So ist es wichtig, in einer positiven und lichtvollen Ausrichtung zu sein. Zu diesem Fest sind die Energie und die Qualität des Lichtes ganz besonders, sodass sie uns dahingehend unterstützen, in eine absolut lichtvolle, klare, reine, liebevolle Ausrichtung zu kommen. Das Alte ist vorbei, und Neues kann in absoluter Frische und Mut aufgenommen und begrüßt werden. Wir dürfen unsere Herzen für das Licht, für das Wachstum, für die Magie, für die Schönheit, für die Hoffnung, für das Vertrauen und für die Liebe öffnen.
OSTARA
Frühjahrs-Tag-und-Nacht-Gleiche
Das zweite Jahreskreisfest in der Zeit um den 21. März
Zu Ostara sind Tag und Nacht gleich lang. An diesem Jahreskreisfest siegt das Licht endgültig über das Dunkel, da von nun an die Tage länger sind als die Nächte.
Dies ist ein „altes“ Fest der Göttin in ihrer Form als Ostara, der keltischen Frühlingsgöttin. Sie ist die Göttin des Wachstums, der Auferstehung und der Fruchtbarkeit, und sie bringt die Leichtigkeit zurück ins Leben. Sie ist ein Symbol für die Kräfte der wieder erwachenden Natur, sie bringt uns Licht, Wärme und Sonnenstrahlen zurück. Hasen sind jetzt die Lieblingstiere der Göttin, auch sie sind ein Ausdruck der Fruchtbarkeit und des Wachstums. Nun ist es wieder an der Zeit aktiv vom Innen ins Außen zu kommen, das Leben selbst in die Hand zu nehmen und aktiv zu gestalten. Freude und Begeisterung sprudeln hervor. Überall geht die Saat auf, und Ostara zeigt Dir ihre Kraft des Wachstums und erinnert Dich daran, dass auch Du diese Kraft des Wachstums in Dir trägst. Was möchte in Dir wachsen – beruflich, privat, in der Liebe? Jetzt ist die Zeit, es in die Welt zu tragen – die Magie Ostaras schenkt Dir Mut und Vertrauen und sie zeigt Dir die Schritte, die Du unternehmen solltest, damit Deine Wünsche und Pläne Wirklichkeit werden und gut wachsen können.
BELTANE
Das keltische Fest des Lebens
Das dritte Jahreskreisfest in der Zeit um den 1. Mai
Die dunkle Zeit ist nun endgültig vorbei, der Wonnemonat Mai beginnt: eine Zeit der Fülle, der Fruchtbarkeit und des Genusses. Die Göttin erscheint als Liebende. Die Menschen und die Natur bereiten sich schon auf den Sommer vor. Die Natur sprießt, Blumen und Bäume blühen und verströmen ihren Duft, die Tiere kommen wieder auf die Weide. Das Leben verlagert sich wieder nach draußen.
Öffne Dein Herz und spüre das Pulsieren des Lebens. Damit nimmst Du die Fülle wahr, die ist.
Die Türen zu den Anderswelten stehen weit offen, die Naturwesen zeigen sich sinnlich wahrnehmbar: liebliche Düfte, zarte Farben und Klänge geistern durch die Natur.
Die Menschen bitten die geistigen Welten um Segen, Fülle und Fruchtbarkeit für das Jahr und reinigen sich nochmal bewusst von der alten Zeit.
Zu Beltane ist eine gute Zeit, um Dein Herz von alten Verletzungen zu heilen, damit Du vertrauensvoll Dein Herz wieder öffnen kannst, um den Ruf Deines Herzens wahrzunehmen – sei es, um die wahre Liebe zu finden, eine bestehende Liebe zu festigen und nähren, die Liebe zu Dir selbst zu finden und zu pflegen oder sonstige Herzensprojekte aufblühen zu lassen.
LUGHNASADH
Das Schnitterfest
Das fünfte Jahreskreisfest in der Zeit um den 1. August
Der Höhepunkt des Sommers ist erreicht, die Kraft der Sonne kann noch sehr stark werden, die Nächte sind aber schon etwas frischer und erinnern an das Herannahen des Herbstes, Wetterextreme wie Gewitter und Hagel sind häufig, Sternschnuppen häufen sich.
Die Göttin erscheint als Schnitterin. Die Früchte ihrer Liebe und Wärme können jetzt geerntet und nach Hause getragen werden. Es gibt reichlich frisches Obst und Gemüse und das Getreide auf den Feldern ist reif. Wir erleben nun eine Zeit der Fülle und des Überflusses.
Nun ist es wichtig, den richtigen Zeitpunkt zu finden: Wird das Korn zu früh geschnitten, ist es mitunter noch nicht vollständig reif. Wartet man jedoch zu lange, könnte ein Gewitter die gesamte Ernte zerstören.
Mit dem Schnitt des Getreides ist es ein Erntefest, aber auch ein großes Lichtfest. Zu diesem Fest werden Kräuter geweiht, die für das kommende Jahr hilfreich sind, um Gesundheit, Schutz und Wohlergehen zu bringen.
Hier ist nun die Zeitqualität für uns, das Leben zu feiern, die Fülle zu sehen und zu genießen und miteinander zu teilen. Hier liegt die Weisheit, den richtigen Zeitpunkt der Ernte zu erkennen: Wie sieht „deine Ernte“ dieses Jahr aus? Welche Lektion habe ich gelernt? Was war gut und was war nicht so gut?
Welcher Samen ist gewachsen, welcher nicht? Warum nicht? Wir können nur ernten, was wir (zu IMBOLC) gesät haben.
MABON
Herbst-Tag-und-Nachtgleiche
Das sechste Jahreskreisfest in der Zeit um den 23. September
Mit Beginn des Herbstes sind Tag und Nacht gleich lang, dann folgt die Zeit der Wandlung, die Tage werden kürzer, die Sonne schwächer, die Nächte länger und kühler, sanfte Nebel und Regen lösen den gewaltigen Sommer mit Hitze und Gewitter ab. Die Natur zeigt uns ihr Herbstkleid in gelb, gold, rot, orange oder braun.
Mit dem Herbst wandelt sich die Göttin in ihren Aspekt der weisen Alten. Hier beginnt wieder die dunkle Hälfte des Jahreskreises, die Lebenskräfte beginnen sich nach innen zu kehren, Samenkörner und Wurzelkräfte beginnen, sich in den Schoß von Mutter Erde zurückzuziehen.
Es ist eine Zeit der Alchemie und des Dankes an Mutter Erde, Vater Kosmos und an die Spirits: Korn wird durch gute und harte Arbeit sowie durch das Wohlwollen der Spirits zu Brot, Früchte zu Marmelade, Kräuter zu Tees, Tinkturen und Heilsalben, Blütennektar zu Honig.
Es wird aufgeräumt, geordnet, reflektiert, eingekocht und gewandelt. Die Zeitqualität bereitet uns darauf vor, von außen nach innen zu gehen.
Wofür möchte ich mich aus tiefstem Herzen bedanken? Nun ist Zeit, so lieblich, fürsorglich und wohlwollend wie das Herbstlicht dein inneres Gleichgewicht zu reflektieren (geben und nehmen) und dich um dich zu kümmern: Was möchte ich transformieren, damit es mir gut geht? Und was möchte ich loslassen, abgeben, entrümpeln? Konntest du in den letzten Monaten als Persönlichkeit reifen? Welche Vorbereitungen und Vorräte für deine Seele benötigst du noch für die kommende Zeit?
SAMHAIN
Das Fest unserer Ahnen
Das siebte Jahreskreisfest in der Zeit um den 1. November
Die Natur ist noch bunt in ihren Herbstfarben eingehüllt, es reicht aber bereits eine Nacht mit Frost, und die Blätter beginnen zu fallen. Altes stirbt, Überflüssiges wird abgeworfen. Alles bereitet sich auf den Winter vor, die Tiere beginnen ihren Winterschlaf. Die Sonne kann die Nebel nicht mehr lichten, alles erscheint grau. Die Kraft des Lebens zieht sich zur Regeneration in die Erde zurück, aus diesem Grunde werden ab jetzt keine Heilkräuter mehr gepflückt. Mit dem Sterben der Natur beginnt ein neuer Zyklus. Für die Kelten war Samhain das Neujahrsfest.
Samhain bedeutet übersetzt „Ende des Sommers“ aber auch „alle zusammen“, was die Bedeutung noch genauer widerspiegelt: Zu Samhain werden die Pforten zur Anderswelt von der Göttin in ihrer Gestalt als „dunkle weise Alte“ weit geöffnet, sodass diese Schwelle leicht überschritten werden kann. Eine intensive Zeit des Träumens beginnt.
Synchron mit dem Aufsteigen der Nebel können alte „unerlöste“ Themen in dir hochsteigen. Die Natur wird still, alles zieht sich ins Innere von Mutter Erde zurück. Auch du folgst bewusst oder unbewusst diesem natürlichen Impuls des Rückzuges, der Innenschau und der Einkehr und musst dich der Dunkelheit stellen.
Samhain ist auch die Zeit des Erinnerns an die Vergänglichkeit, daher solltest du überlegen, was es wert ist, in das nächste Jahr mitgenommen zu werden und was nicht: Blick auf das Wesentliche. Dabei kann es dir auch helfen, dich mit deiner Familiengeschichte zu beschäftigen, deine Wurzeln und Begabungen zu erfahren, falls notwendig dich mit der Vergangenheit auszusöhnen und Vergebung zu üben. Suche den Rat der Ahnen und feier mit ihnen, sprich Gebete und Worte des Dankes für sie, denn du bist, was sie waren.